Philosophie
Unserer Meinung nach muss man den Weinbau leben, um guten Wein machen zu können. Das heißt für uns am ganzen Produktionsablauf direkt beteiligt zu sein, vom Schneiden bei klirrender Kälte, über die Laubarbeiten in der Sommerhitze bis hin zur Weinbereitung im Keller. Erst wenn man alle Schritte selbst mit ausübt, hinterlässt man eine eindeutige und individuelle Handschrift bei seinen Weinen. Und darauf kommt es uns vor allem an – Individualität – ein Weingutswein sollte einen eigenen Charakter haben, einzigartig sein.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir von Beginn an auf größte Sorgfalt und Arbeitsintensität bei der Pflege unserer Weinberge, um dann im Keller die Trauben bzw. den Wein so schonend wie möglich zu behandeln. Denn um es mit dem vielzitierten Satz zu sagen: „Qualität wird im Weinberg erzeugt, im Keller gilt es lediglich sie zu erhalten”.
Die ersten und wohl entscheidensten Faktoren sind die Lage und der Boden des Weinbergs. Wir setzen schon seit Jahren entgegen dem Trend auf die Erhaltung der Steillagen. In jedem Jahr versuchen wir ein bis zwei Weinberge in den Steillagen hinzuzukaufen, hierbei schrecken wir auch nicht vor Braachparzellen (seit mehreren Jahren unbewirtschaftete Weinberge) zurück und kultivieren diese wieder.
Warum diese ganze Mühe? Damit es auch nach Mosel schmeckt!!! Man sollte schließlich schmecken können, wo ein Wein her kommt. Kaum ein Mikroklima ist so einzigartig wie die Mosel mit dem Zusammenspiel von Steilhang, Schiefer und Riesling. Dies zu erhalten haben wir uns zur Aufgabe gemacht.
Paulinsberg
Untrennbar mit unserem Weingut verbunden. So liegt das Weingut nicht nur am Fuße dieses beeindruckenden Berges und ein Großteil der Weinberge ebenda. Auch unser Keller wurde als eine Art Stollen von unseren Vorfahren in den Berg hineingetrieben.
Der 50-80% steile Boden besteht hier aus einem sehr weichen Schiefer, der sehr stark verwittert ist. Das heißt kleine Steine mit viel Boden dazwischen, die perfekte Kombination zwischen Wärme- und Wasserspeicher.
Durch seine Süd-Ost-Ausrichtung haben wir früh morgens Sonne, dafür liegt der Berg abends früher im Schatten. In Zeiten des Klimawandels gar nicht so schlecht, wir bekommen eine langsamere Reife bei gleichzeitig gesund bleibenden Trauben. Optimal für unsere trockenen Rieslinge, die wir bevorzugt in unserem Hausberg ernten.
Paulinshofberg
Die kleine Schwester im Schatten der Brauneberger Juffer. Wobei Schatten gelogen wäre. Die gleiche Ausrichtung nach Süden, der gleiche Devonschiefer und eine ähnliche Steigung mit 70-80% wurden lediglich von einem Beamten im 19.Jahrhundert durch einen wahllos gezogenen Strich getrennt.
Die Namensgebung des Weinbergs stammt von der Kirche St. Paulin zu Trier. Diese hatte ihren wichtigsten Hof, den Paulinshof, zur Versorgung mit Messwein hier in Kesten. Der beste Weinberg wurde Bescheiden, wie die Kirchfürsten nun mal waren, nach Ihrer Kirche benannt.
Genau hier haben wir eine unserer ältesten Weinberge, besonders große Schieferplatten und ein etwas leichterer Boden sorgen hier für eine etwas frühere Reife als im Paulinsberg. Diese geht meist einher mit eine wunderbaren Edelfäule die wir gerne für unsere edelsüßen Weine nutzen.
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